Das Archiv und Dokumentationszentrum zu Geschichte und Kultur der Roma wurde im Februar 1999 vom Präsidenten des deutschen Bundestages Wolfang Thierse eingeweiht.
Seine Sammlungen gehören inzwischen zu den bedeutendsten in Europa. Neben der Buch- und Zeitschriftenliteratur beherbergt das Archiv die Abteilungen Grafik, Malerei, Bildpostkarten, Foto, Musik, Film und Video sowie Zeitungsausschitte und Dokumente der Bürgerrechtsbewegung.
Das Archiv wurde bei seiner Gründung von der „Gemeinnützigen Hermann-Niermann-Stiftung“ gefördert und konnte seine Bestände durch wertvolle Nachlässe z.B. Katrin Reemtsma erweitern.Das Archiv sieht seine Hauptaufgabe in der Sammlung von Materialien, die von Roma und Sinti selbst produziert wurden, insbesondere im Bereich Literatur. Es versucht durch weltweite Kontakte mit Roma-Organisationen und Roma-Zeitschriftenabos die aktuellen Verlautbarungen und Aktivitäten dieser Verbände zu dokumentieren. Es ist beteiligt an dem Projekt zur Gründung einer „Roma-Bibliothek“ zusammen mit Verlagen aus sechs europäischen Ländern.
Seine umfangreiche historische Sammlung von Bilddokumenten mit „Zigeunermotiven“ sowie von älterer (seit dem 16. Jahrhundert) und neuerer Literatur über „Zigeuner“ soll die Wahrnehmung von Roma und Sinti dokumentieren, insbesondere im Hinblick auf die Entstehung und die Ausprägungen des Antiziganismus bzw. der NS-Verfolgung. Das Archiv beobachtet Verlautbarungen von Behörden und Medien über Roma und versucht durch Gegeninformation und Veranstaltungen diskriminierende Darstellungen zu korrigieren.
Im Archiv finden Tagungen und Seminare statt. An das Archiv wenden sich LehrerInnen, StudentenInnen, PolitikerInnen, SozialarbeiterInnen, kirchliche und kommunale MitarbeiterInnen, es berät und unterstützt Organisationen in der Poltischen Bildung ber der Vorbereitung von Veranstaltungen. Im Archiv arbeiten Roma-Schriftsteller und andere Roma-VertreterInnen mit.