Amaro Kher bedeutet auf Romanes „Unser Haus“. Das pädagogische Ganztagsangebot Amaro Kher bot seit 2004 geflüchteten Roma-Kindern der Primarstufe und der SEK I eine schulische Vorbereitung auf die Regelschule sowie eine ganzheitliche Unterstützung im Integrationsprozess. Ab 2016 wurde dann 10- bis 16Jährigen Kindern und Jugendlichen mit Flüchtlingshintergrund, die eine schlechte Schulabschlussperspektive hatten und aufgrund ihrer Fluchterfahrungen und mangelnder Schulerfahrung eine Stabilisierung und Vorbereitung auf einen regulären Schulbesuch benötigten, ein Ganztagsangebot gemacht, welches auch ein reguläres Unterrichtsangebot umfasste.

Mit Ende des Schuljahres 2019/2020 wurde auf Veranlassung des Schulamtes der Stadt Köln das erfolgreiche Ganztagsangebot beendet. Daher findet kein Schulunterricht mehr statt.

Amaro Kher bietet aber weiterhin eine ganzheitliche Unterstützung im schulischen Lernprozess, Familienarbeit und Bildungspatenschaften an, um Kinder und Jugendliche und ihre Familien in ihrem Bildungsprozess zu begleiten und den gesamten Integrationsprozess zu stützen. Mit den veränderten Rahmenbedingungen geht eine Konzeptänderung einher.

Leider kann aufgrund der Entscheidung des Schulamtes der seit 2013 in Amaro Kher erteilte muttersprachliche Unterricht nicht mehr angeboten werden. Angesichts der Bedeutung der Muttersprache für die Identitätsfindung und das Erlernen der Fremdsprachen bemüht sich der Rom e. V., künftig qualifizierten Romanes-Unterricht anbieten zu können.

Die  Pfeiler des Konzeptes von Amaro Kher umfassen ein pädagogisches Bildungsangebot für den Nachmittag, eine intensive Familienarbeit und Bildungspatenschaften. Hierbei stützt sich unsere Arbeit auf den Ansatz der Resilienz- und Trauma-Pädagogik. Dazu gehört eine Netzwerk- und Kooperationsarbeit für die Vermittlung weiterführender Unterstützungsmöglichkeiten, die für den Integrationsprozess benötigt werden. Diese Netzwerkarbeit umfasst auch die umfangreiche Kooperation mit Schulen und Jugendämtern.

Ziel ist es, Kinder und Jugendliche auf ihrem schulischen Weg zu begleiten und zu unterstützen. Die Kinder sollen befähigt werden, zu lernen und Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen. Eine weitere Zielsetzung ist die Ressourcenorientierung und Anerkennung der Identität der Zielgruppe. Durch Angebote im Begegnungszentrum Rom e.V. sollen positive Identitätserfahrungen gesammelt und durch Erfahrungen der Selbstwirksamkeit gestärkt werden. Die Initiativen, Ideen und Wünsche der Jugendlichen haben durch Beteiligung im Begegnungszentrum ihren Raum.