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Aktuelles

Jahreshauptversammlung 2016

By Aktuelles, Presse

Rom e.V. Jahreshauptversammlung: Mehr Roma im Vorstand

Die Flüchtlingsberatung des Rom e.V. beschäftigt sich derzeit mit 11 Familien, deren Abschiebung angeordnet ist. Auch gut integrierte Familien des Schulprojektes Amaro Kher sind bereits abgeschoben worden. Die Folgen der laufenden Asylverschärfungen der letzten Monate werden auch für die Kölner Roma immer spürbarer.

In dieser Situation fand letzte Woche die Jahreshauptversammlung des Rom e.V. statt. Die Versammlung war außerordentlich gut besucht. Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Ehrenvorsitzenden Kurt Holl wurde intensiv über die Asylsituation und die pädagogischen Projekte des Vereins diskutiert.

Schließlich wurde mit deutlicher Mehrheit ein neuer Vorstand gewählt, dem jetzt 4 (statt bisher 2) Roma angehören. Der Vorstand besteht aus den drei langjährigen Vorstandsmitgliedern Simone Treis, Doris Schmitz und Elisabeth Klesse, dem Schriftsteller Günter Wallraff, den relativ neuen Mitgliedern Ossi Helling (ehemaliger Grüner Ratsvertreter) und Ismeta Stojkovic (Leiterin des Projektes Amen Ushta), sowie den neu gewählten Mitgliedern Jovan Nikolic (Schriftsteller), Ruzdija Sejdovic (ebenfalls Schriftsteller) – beide wollen sich besonders um das Archiv und Dokumentationszentrum kümmern – und Zeljko Baraba (dem die Arbeit mit den Roma Kindern als langjähriger Mitarbeiter von Amaro Kher am Herzen liegt).

Renate Graffmann, die seit Beginn des Vereins überwiegend im Vorstand tätig war, wurde zur Ehrenvorsitzenden gewählt.
Zu den Schwerpunkten des kommenden Jahres erklärte Ossi Helling:„Die Kölner Roma müssen mit allen verfügbaren Mitteln vor Abschiebungen geschützt werden.“

Ismeta Stojkovic betonte abschließend:„Die bisherigen pädagogischen Projekte Amaro Kher und Amen Ushta sollen mit einem neuen Projekt für die Übergänge Schule/Beruf noch stärker vernetzt werden. Damit können wir Kinder und Jugendliche auf allen Altersstufen begleiten.“

Erfreulicherweise wuchs der Rom e.V. im letzten Jahr von 40 auf 70 Mitglieder, davon ein großer Teil Roma.
Köln, 24.02.2016

Pressemitteilung

By Aktuelles, Presse

Frau Daniela Schadt, die Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, besuchte am 9. Juni 2015 den Rom e.V. in Köln.

 

Frau Daniela Schadt, die Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, besuchte am 9.Juni 2015 den Rom e.V. in Köln.

Frau Daniela Schadt besuchte am 9.Juni 2015 den Rom e.V. in Köln.

Sie besichtigte die Klassenräume von „Amaro Kher“, dem Projekt des Rom. e.V. zur Vorbereitung der Flüchtlingskinder auf die Regelschulen, und tauschte sich mit den Kindern aus.

Auch das neue dezentrale pädagogische Projekt „Amen Ushta“  stellte sich vor. Die MitarbeiterInnen dieses Projektes, darunter zwei Roma-MediatorInnen,  arbeiten an mehreren Regelschulen mit bereits eingeschulten Romakindern. Die Sozialberaterin  des Vereins   erwähnte einschränkend, dass der Schulerfolg der Kinder  immer wieder  durch Abschiebedrohungen gegen die Familien gefährdet sei.

Frau Schadt besuchte das Dokumentationszentrum und Archiv des Rom e.V.

Frau Schadt besuchte das Dokumentationszentrum und Archiv des Rom e.V.

Schließlich besuchte Frau Schadt auch das Dokumentationszentrum und Archiv des Rom e.V., das zu den bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in Europa gehört. Es wurde 1999 vom damaligen Bundestagspräsidenten Thierse eingeweiht. Ehrenvorsitzender Kurt Holl stellte die umfangreiche Bibliothek zu Geschichte und Kultur der Roma und Sinti in zwanzig Ländern Europas vor, die ca. 4000 Bände enthält. Diese Materialien würden u.a. von Studenten, Schülern, Journalisten, Lehrern, Künstlern und Politikern regelmäßig genutzt, nicht zuletzt um den zunehmend rassistischen und antiziganistischen Tendenzen in  den Medien bzw.  im   Internet entgegenzutreten.

Ossi Helling vom Vorstand des Rom e.V. betonte, dass die gesamte Arbeit ehrenamtlich geleistet werde, jetzt aber an ihre Grenzen stoße. Obwohl von der Stadt Köln gelobt, sehe diese  keine Möglichkeit, in eine Finanzierung einzusteigen.

Frau Schadt erklärte abschließend: „Ich bin beeindruckt von der Sammlung, die im Laufe der Zeit und durch das Zutun vieler engagierter Menschen im Dokumentationszentrum des
Rom e. V. zustande gekommen ist. Schön wäre es, wenn die Finanzierung der Bibliothek langfristig gesichert werden könnte.“

Pressemitteilung: Veranstaltung anlässlich des Welt Roma Tages

By Aktuelles, Presse

Aktion des Schulprojekts Amaro Kher

Warum: Veranstaltung anlässlich des Welt Roma Tages
Wann: Dienstag, den 14.04.2015 um 11 Uhr
Wo: Platz vor der Kalker Post in Köln-Kalk

 

Seit 1971 wird am 8. April jeden Jahres der Welt-Roma-Tag gefeiert. Roma und Sinti zeigen durch verschiedene Aktionen, dass sie als eine Minderheit von mehr als 12 Millionen Menschen in Europa leben. Sie kämpfen bis heute um Gleichberechtigung und Akzeptanz. Wir vom Schulprojekt von Amaro Kher, nehmen dies zum Anlass, gemeinsam mit unseren Kindern und Kindern anderer Schulen und aller Nationalitäten gemeinsam an diesem Tag daran zu erinnern, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, ein Recht auf ein Leben mit gleichen Chancen haben. Sie sollen gemeinsam lernen und spielen und sich als Kinder einer Welt begreifen können. Dazu haben wir einen Chor gegründet, der vorher in alle beteiligten Schulen gefahren ist, um Lieder auf Romanes u. Deutsch mit allen Kindern einzuüben.

Am 14.04.15 treffen sich alle TeilnehmerInnen um 11.00 Uhr auf dem Platz vor der Kalker Post. Auf dem Weg dorthin verteilen die Kinder Flyer, auf denen der Welt-Roma-Tag und der Wunsch auf eine gleichberechtigte Kindheit aller Kinder erläutert wird. Anschließend wird es eine kleine Kundgebung mit einer offiziellen Erklärung geben. Am Ende singen alle Kinder zusammen Lieder auf Romanes und Deutsch und lassen Luftballons steigen, die mit Schmetterlingen versehen sind, die mit einer Erklärung zum Welt Roma Tag und einer persönlichen Kinderbotschaft in die Welt hinaus geschickt werden. Sie tun das in der Hoffnung, dass ihr Wunsch von vielen Menschen gehört, gelesen, respektiert und unterstützt wird.

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Sabine Ludwig
ProjektleiterinAmaro Kher
Tel. 0221-3558174
Email: sabine.ludwig@amaro-kher.de

Wir brauchen mehr Menschlichkeit

By Aktuelles

In Deutschland leben Menschen, die ständig ein Gefühl von Unsicherheit und Angst begleitet. Das Gefühl von „Zuhause“ wird ihnen verwehrt und das oft schon seit Generationen. Als Rom e.V. sind wir seit fast 30 Jahren Ansprechpartner und Anlaufstelle für Roma und Sinti. Viele von ihnen suchen als Flüchtlinge Schutz, andere sind inzwischen voll in Deutschland integriert. Doch sie alle haben die Erfahrung gemacht, dass ihre kulturelle und ethnische Herkunft ein Stigma bedeutet. Sie alle wissen, was es heißt, tagtäglich gegen unzählige Vorurteile zu kämpfen und diskriminiert zu werden.

„Wir sind hier nicht mehr sicher!“
„Wir müssen alle Angst um unsere Kinder haben!“*

Eine wachsende Zahl von Roma und Sinti fühlt sich in Deutschland unerwünscht und bedroht. Es macht uns traurig, mit welchen Ängsten sich diese Menschen an uns wenden oder in sozialen Netzwerken äußern. In der Gesellschaft und in klassischen Medien werden sie leider kaum wahrgenommen. Schlimmer noch, negative und einseitige Berichterstattung verschlimmert die Lage von Roma und Sinti sogar. Und längst sind es ganz unterschiedliche Gruppen, die Roma und Sinti ihre Daseinsberechtigung in diesem Lande absprechen.

Mit großer Sorge und Abscheu, beobachten wir gesellschaftliche Entwicklungen der jüngsten Zeit. Zu Tausenden ziehen Deutsche auf die Straße. Vermeintlich besorgte Bürger machen ihrem Frust Luft. In das Fadenkreuz ihrer Gesellschaftskritik geraten die Schwächsten: Flüchtlinge, Asylanten und andere Menschen, die eigentlich auf unsere Hilfe angewiesen sind. Ihnen schlägt geballter Hass entgegen. Das Beängstigende daran: Wir haben es nicht mit einem rechten Phänomen zu tun. Stattdessen sind die Ideen von Pegida & Co. längst in der breiten Öffentlichkeit angekommen und salonfähig geworden. Gewalttätige Übergriffe gegen Minderheiten häufen sich. Menschen werden wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft verprügelt und sogar ermordet. Moscheen und Synagogen werden mit Hakenkreuzen beschmiert und Minderheiten durch soziale und wirtschaftliche Zwänge in maroden Vierteln gettoisiert. Zustände, die uns an längst vergangen Zeiten erinnern! Die deutsche Geschichte lehrt uns: Stigmatisierung, Schikane, Entrechtung, Verfolgung und Genozid sind eng miteinander verknüpft. Hunderttausende Roma und Sinti sind einst Opfer des Holocaust geworden. Ein unvorstellbares Verbrechen, dass jedoch tief im kollektiven Gedächtnis dieser Minderheiten verankert ist. Es prägt ihre Identitäten und ihr Leben bis ins Hier und Jetzt.

Diese Tatsache verbietet uns und dem Rest der Menschheit, den Mund zu halten! Rassismus und Radikalismus dürfen in unserer deutschen Gesellschaft keinen Raum haben. Dort wo sie aufflammen, sind wir alle gefordert, uns dagegen zu stellen. Ein friedliches Miteinander, Wertschätzung und Solidarität sind die höchsten Güter. Für sie müssen wir kontinuierlich eintreten und uns auf unserem Weg nicht beirren lassen. Als Rom e.V. bekennen wir uns eindeutig zu diesen sozialen Werten und dem Auftrag, uns für Völkerverständigung einzusetzen.

Wir wollen, dass die Gesellschaft sich für Roma und Sinti öffnet. Gleichzeit helfen wir Angehörigen dieser Minderheiten – dort, wo man sie lässt – auf dem beschwerlichen Weg, ein anerkanntes Vollmitglied unserer Gesellschaft zu werden. Und diesen Wunsch haben wir auch für andere Minderheiten – unabhängig von Religion, ethnischer und kultureller Herkunft, sexueller Gesinnung oder ähnlichem. Aufklärung und Bildung sind unsere wichtigsten Instrumente, um Ignoranz auf allen Seiten abzubauen.

Der Rom e.V. wünscht sich von seinen Mitmenschen vielfältige Unterstützung. Und wir suchen das Gespräch miteinander, um Unwissen und daraus resultierende Ressentiments abzubauen. Dies gilt für Roma und Sinti genauso wie für die deutsche Gesellschaft. Wir wollen keine parallelen Universen bevölkern, deshalb müssen wir im positiven Sinne transparenter füreinander werden. Nur so ist es uns möglich, eine Gesellschaft zu formen, in der wir alle leben können und wollen. Deutschland braucht mehr Menschlichkeit!

Gianni Jovanovic
Vorstandsmitglied Rom e.V.

Neuer Vorstand des Rom e.V.

By Aktuelles, Presse

Presseerklärung

Der Rom e.V. hat auf seiner jüngsten, gut besuchten Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand
gewählt. Der bisherige langjährige geschäftsführende Vorstand wurde mit Simone Treis als 1.
Vorsitzender, Doris Schmitz als 2. Vorsitzender und Elisabeth Klesse als Kassiererin im Amt bestätigt.

In den erweiterten Vorstand wurden mit Ismeta Stojkovic und Gianni Jovanovic zwei Vertreter der
Kölner Roma gewählt. Ismeta Stojkovic ist Projektleiterin des rechtsrheinischen
Schulbegleitprogramms „Amen Ushta“, das Roma- und andere Kinder im Regelschulsystem
besonders fördert und begleitet. Gianni Jovanovic wurde schon als Jugendlicher mit seiner Familie
vor etlichen Jahren vom Rom e.V. betreut; er ist derzeit Inhaber eines zahnmedizinischen
Unternehmens in Köln.

Des Weiteren wurden die ehem. Pfarrerin Renate Graffmann, der Schriftsteller Günter Wallraff
sowie der frühere langjährige sozialpolitische Sprecher der Grünen im Kölner Rat, Ossi Helling,
gewählt.

Kurt Holl hatte aus persönlichen Gründen auf eine Wiederwahl verzichtet. Er wird dem Verein aber
als Aktivist im Archiv- und Dokumentationszentrum erhalten bleiben. Für seine herausragenden
jahrzehntelangen Dienste im Interesse der Kölner Roma und Sinti wurde er von der
Mitgliederversammlung zum lebenslangen Ehrenvorsitzenden gewählt.

Der neue Vorstand freut sich, den Rom e.V. zusammen mit Geschäftsführung, Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen (davon ca. 1/3 Roma) und vielen Ehrenamtlern noch mehr für die Kölner Roma
sowie für andere Menschen mit Migrationsgeschichte zu öffnen und mehr Chancen für Roma und
andere diskriminierte Bevölkerungsschichten in Köln zu erkämpfen.

Köln, 26.02.2015

Wir gedenken der Opfer – aber wir vergessen die Täter nicht!

By Aktuelles, Medien, Presse
Höcker, Adjutant des KZ-Kommandanten und seine SS- Mädels

Höcker, Adjutant des KZ-Kommandanten und seine SS- Mädels

 

Ganz normale Deutsche

SS-Mann Karl Höcker, Adjudant des Auschwitz-Lagerleiters, hinterließ ein Album mit Aufnahmen von den Freizeitspäßen, Betriebsausflügen und Erholungspausen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vernichtungslagers Auschwitz: Junge, fröhliche, singende, sonnenbadende Mädels als SS-Helferinnen und die stets zu Späßen aufgelegten SS-Offiziere Dr. Mengele, Höss und Baer bei Plausch und Umtrunk.

Päuschen der KZ-Helferinnen, die die von SS Höcker (Mitte) besorgten Brombeeren vernaschen.

Päuschen der KZ-Helferinnen, die die von SS Höcker (Mitte) besorgten Brombeeren vernaschen.

In derselben Zeit, nämlich ab Mai 1944, in der diese Fotos entstanden, hatte dieses Personal wirklich schwere Arbeit zu leisten. Mit den Deportationszügen aus Ungarn, waren über 400.000 Juden angekommen, die erst auf der Rampe selektiert und dann, Frauen Kinder zuerst, in die Gaskammern getrieben werden mussten. Viele der Männer kamen zunächst in inzwischen leere Baracken des Zigeuner- Familienlagers Ausschwitz Birkenau. Denn ebenfalls im Mai 1944 hatte die systematische Ermordung der Sinti und Roma begonnen. Auch keine leichte Aufgabe für das ansonsten lustige Lagerpersonal. Denn die „Zigeuner“ hatten sich am 16.Mai mit Knüppeln, Blech-Messern, Schaufeln bewaffnet und hatten die SS Leute, die sie In die Gaskammern führen wollten, zunächst vertreiben können. Am 3.August schließlich wurden die letzten der tapferen Roma ins Gas geschleppt.

SS-Höcker (Adjutant des Kommandanten), sonnenbadend mit KZ – Helferinnen

SS-Höcker (Adjutant des Kommandanten), sonnenbadend mit KZ – Helferinnen

Die MitarbeiterInnen mussten sich da schon mal öfter erholen und durften in der Sommerfrische von Solahütte, dem SS-Erholungsheim nahe Auschwitz, wo die meisten Fotos gemacht wurden, Sonne tanken und neue Kraft schöpfen. Der Lehrersohn Heinrich Himmler wusste, was er seinen MitarbeiterInnen zumuten musste. In seiner Posener Rede vom 4.10.1943 beschwor er seine Leute: „Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht.“ Ja, „ anständig“ und lustig bei der schweren Arbeit.

Lustig blieben ja auch viele Kölner, die – Krieg, Deportationen, Mordorgien hin oder her – , sich fast bis zum bitteren Ende den Spaß an der Freud nicht verderben ließen sowie sie ja die antisemitischen Karnevalswagen vor 1939 mit donnerndem „Kölle Alaaf“ begrüßt hatten.

Auschwitz-SS Offiziere beim gemeinsamen Singen mit Rudolf Höss und Joseph Mengele.

Auschwitz-SS Offiziere beim gemeinsamen Singen mit Rudolf Höss und Joseph Mengele.

Die Opfer der Nazis, die Kölner Juden und „Zigeuner“, lebten Tür an Tür mit den anderen Kölnern. Daran erinnern heute täglich die Stolpersteine vor ihren ehemaligen Wohnungen, vor allem auch in Ehrenfeld, am Griechenmarkt und in Kalk. Eine Aktion, die der Künstler Gunter Demnig und der Rom e.V. 1990 in Köln realisiert hatten. Die Verfolgten waren Freunde, Nachbarn, Kollegen, Mitschüler, Geschäftsfreunde, vor allem aber Mitbürger. Fast niemand half ihnen, als die Kölner Nazi-Mitarbeiterinnen: Polizisten, städtische Beamte und Krankenschwestern sie 1940 abholten. Die lustigen AuschwitzhelferInnen sind nur das widerlichste Beispiel für die Kollaboration der meisten Deutschen, die aus materiellen Interessen oder purem Opportunismus, aus Feigheit, Zukunftsängsten und Verblendung die Nazis gewähren ließen. Die Roma und Sinti in Köln hoffen inständig, dass die junge Bewegung gegen den heute wiedererstarkenden Rassismus mutig und ausdauernd bleibt.

 

Kurt Holl
Dokumentationszentrum