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PRESSEMITTEILUNG: Stolperstein-Verlegung am ehemaligen Sülzer Kinderheim- Oberbürgermeisterin Reker nimmt teil

By 24. September 2019Presse

EINLADUNG/ PRESSEMITTEILUNG

Stolperstein-Verlegung am ehemaligen Sülzer Kinderheim- Oberbürgermeisterin Reker nimmt teil

Am Donnerstag, dem 26.09.2019 verlegt der Künstler Gunter Demnig um 11 Uhr Stolpersteine für ein Roma Kind und zwei Sinti Kinder, die 1943/1944 im städtischen Waisenhaus am Sülzgürtel gelebt haben.

Zu dem Roma Kind teilt das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln mit:

Das im Jahr 1939 geborene Mädchen Ilga Grünholz, das 1943 nach Auschwitz deportiert wurde, hatte 1940 im Kinderheim „Nazareth“ in Leverkusen-Schlebusch gelebt. Vermutlich war es im Frühjahr 1940 dorthin eingeliefert worden. Die Eltern und Geschwister waren im Mai 1940 aus Köln in das „Generalgouvernement“ deportiert worden. Seit wann das Mädchen im Kinderheim Sülz lebte, ist nicht bekannt. Aus den Akten der früheren Kriminalpolizeileitstelle Köln geht hervor, dass es das Kinderheim selbst war, das die Polizei im Januar 1943 darauf aufmerksam machte, dass bei ihnen ein „Zigeunerkind“ lebte. Die Deportation erfolgte am 3. März 1943, das Kind hat, soweit wir bislang wissen, nicht überlebt.

Oberbürgermeisterin Reker geht davon aus, dass Erinnerungsarbeit an den Völkermord an Roma und Sinti wie auch die Auseinandersetzung mit der Rolle der Stadt im Nationalsozialismus gerade heute wieder aktuell und dringend notwendig ist.

An der gleichen Stelle waren bereits früher Stolpersteine (allerdings ohne die Namen der Kinder) verlegt, die allerdings im Zuge der Bauarbeiten auf dem heutigen Gelände der Sülzer Kinderheime weggebaggert und vermutlich zerstört worden wären.

Dem“ Förderverein Erinnerungsorte Kinderheim Sülz“ ist es zu verdanken, dass diese Steine gerettet wurden. Das NS Dokumentationszentrum hat zu den 3 Kindern intensiv recherchiert und die Steine neu beschriften lassen. Es freut uns, dass Gunter Demnig an der Wiederverlegung der Steine persönlich teilnimmt. Die Patenschaft für die neuen steine hat die evangelische Kirchengemeinde Sülz-Klettenberg übernommen.

Die Veranstaltung wird vom Rom e.V. organisiert und inhaltlich mitgestaltet. An der Veranstaltung wird der bekannte Kölner Musiker Markus Reinhardt teilnehmen. Auch Mitglieder seiner Familie sind nach Auschwitz deportiert worden.

Ort: Ehemaliges Sülzer Kinderheim, Sülzgürtel 47, Zeit: Donnerstag, 26.09., 11.00 Uhr – 11.45 Uhr

Ablauf:

• Begrüßung durch einen Vertreter des Rom e.V.

• Rede der Oberbürgermeisterin

• Kurzbeitrag einer Vertreterin des Rom e.V.

• Kurzbeitrag und Musik von Markus Reinhardt

• Kurzbeitrag des Fördervereins

Für Informationen steht zur Verfügung: Ossi Helling, Vorstand des Rom e.V., Tel: 0171 421 3618


Presseerklärung

Pressemitteilung der Stadt Köln