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Pressemitteilung

By 11. Februar 2020Aktuelles, Presse

RomBuK vorgestellt: Arbeit gegen Antiziganismus in Köln

Das Projekt RomBuK – Bildung und Kultur im Rom e.V. nimmt in Köln offiziell seine Arbeit auf. Ziel ist es, den Rassismus gegen Rom_nja und Sinti_ze zu bekämpfen und den Angehörigen der Minderheit durch Selbstermächtigung eine starke Stimme zu verleihen.

75 Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierten nach einer gelungenen Auftaktveranstaltung am Donnerstag den 30.01.2020 die gesellschaftlichen Möglichkeiten, um dem Antiziganismus und dem radikaler werdenden Fremdenhass gemeinsam entschlossen entgegen zu treten. Darunter Vertreter der Ratsfraktionen, Frau Hedwig NevenDuMont, der Amtsleiter des Amtes für Integration, aber auch vom Zentralrat der deutschen Sinti und Roma aus Heidelberg. Die bekannte Rechtsanwältin und Autorin Nizaquete Bislimi-Hoso erzählte in bewegenden Worten ihren Lebensweg von der Asylbewerberin zur Rechtsanwältin. Nedjo Osman, Schauspieler, Dichter und Leiter des TKO-Theaters zitierte in einer eindringlichen Performance aus Briefen von Sinti und Roma, die im Nationalsozialimus Opfer des Völkermordes wurden. Viele Gäste waren sichtlich ergriffen.

„Mit RomBuK übernehmen wir eine große Verantwortung!“, gibt Serce Öznarcicegi zu bedenken „die Situation für die Menschen der Minderheit wird immer bedrohlicher.“ „RomBuK war eine Utopie, die nun in die harte Realität transferiert wurde. Hart ist Realität deshalb, weil u.a. durch populistische Parteien Rassismus und Menschenverachtung, die sich in der Gesellschaft breit machen, eine parlamentarische Stimme bekommen haben“, gibt die 1. Vorsitzende des Vereins Simone Treis in ihrer Rede zu bedenken. Lisa Willnecker, die mit dem Team neue Strukturen aufbaut, bestätigt, dass es nicht immer um physische Gewalt gehe: „Auch Worte können Gewalttaten an Menschen sein. Es geht darum zu reflektieren, zu hinterfragen und sich der eigenen Rassismen und Klischees bewusst zu werden, um der Utopie einer gerechteren Gesellschaft näher zu kommen.“

Der Verein Rom e.V. leistet seit über 30 Jahren aktiv Arbeit gegen Rassismus, für Menschenrechte und für Bildungschancen. Das am Donnerstag offiziell vorgestellte Team erweitert den Arbeitsbereich des Vereins. Mit RomBuK gibt es seit 2019 ein Expertinnen-Team, welches die Bereiche Bildung und Kultur mit einander verknüpft.Das ist möglich, weil die Stadt Köln durch Ratsbeschluss ab 2019 in die Mitfinanzierung des Bereiches eingestiegen ist. Geplant sind individuelle Workshops und Fortbildungen, die schon jetzt auf Anfrage gebucht werden können, öffentliche Veranstaltungen und Ausstellungen. Mit der wissenschaftlichen Präsenzbibliothek sowie dem Archiv und Dokumentationszentrum, für die Ruzdija Sejdovic 2018 mit dem Archivarius-Preis ausgezeichnet wurde, tritt das Team dem Antiziganismus auf breiter Basis entgegen. „Vera Tönsfeldt, hat 2019 die Sammlungsleitung übernommen. Es ist ein sensibles Thema, aber ich stehe ihr beratend zur Seite und wir diskutieren viel, um möglichst viele Perspektiven im Archiv zu bewahren und Rom_nja und Sinti_ze eine Stimme zu geben“, sagt Sejdovic.

Kontakt:
RomBuK – Bildung und Kultur im Rom e.V.
Vera Tönsfeldt
vera.toensfeldt@romev.de
0221/278 6035

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Veranstaltungsfoto