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Pressemitteilung: Neues Projekt im Rom e.V. – DigiRom 

By 27. Januar 2021Aktuelles, Presse

Geschickter Rassismus: Bilder sagen mehr als tausend Worte?

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Projekt DigiRom im Rom e.V. / Neues Projektteam beschäftigt sich intensiv mit der Erforschung der Bildbestände / rassistische Stereotype werden hinterfragt

Köln, 26.01.2021: Im Bestand des Kölner Rom e.V., Vereinigung für die Verständigung von Rom (Roma und Sinti) und Nicht – Rom e. V., befinden sich tausende Bildwerke, darunter auch eine abgeschlossene Sammlung von rund 4.000 Bildpostkarten und Grafiken, die bislang kaum erforscht wurden. Die Objekte zeigen in den meisten Fällen rassistische Darstellungen, die nun kritisch eingeordnet und digitalisiert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das auf mehr als zwei Jahre angesetzte Projekt, welches offiziell zum 01. Januar 2021 seine Arbeit aufgenommen hat.

Die Sammlung der Bildpostkarten und Grafiken wurde vom Rom e.V. ab ca. 1990  zusammengetragen. Damals begannen der, inzwischen verstorbene, Mitbegründer des Rom e.V. Kurt Holl und seine Mitstreiter*innen, u. a. rassistische Darstellungen von Rom*nja und Sinti*ze als historische Belege für die seit langem zementierten Ressentiments und Diskriminierungspraktiken  der Mehrheitsgesellschaft gegenüber den Minderheiten Rom*nja und Sinti*ze zu sammeln. „Heute stellen wir neue Fragen an die Sammlung. Eine der zentralen Fragen ist, wie wir mit den Bildwerken umgehen können und müssen – diese Bilder zeigen keine Realitäten, sondern vielmehr historische und gegenwärtige, antiziganistische Strukturen innerhalb der Mehrheitsgesellschaft. Mit diesem Bewusstsein wurde die Sammlung angelegt“, erklärt die Projektleiterin Vera Tönsfeldt. „Mit den Forschungsfragen, die wir heute an diese Sammlung stellen, befinden wir uns in guter Gesellschaft: Auch museale Sammlungen werden seit einigen Jahren hinterfragt.“

Das Projekt DigiRom startet zunächst mit drei Mitarbeiterinnen, die den Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*ze anhand der Postkarten erforschen. Der Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*ze, bezeichnet als Antiziganismus, wurde 2017 in den Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus aufgenommen.

Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an:

Vera Tönsfeldt  Vera.toensfeldt@romev.de
0221/278 60 35

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