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Pressemitteilung: Geschichte gerettet: Fotografien vor Archiv-Notfall geschützt.

By 12. Oktober 2021Aktuelles, Presse

Köln, 12.10.2021: Das Archiv und Dokumentationszentrum des Rom e.V. hat rund 9000 Fotografien umgebettet. / Über 30 Jahre antirarassistische Geschichte in Köln vor dem Verfall geschützt. / Förderung des LVR ermöglicht konservatorische Maßnahmen. / Archiv-Notfälle der Flutkatastrophe im Rheinland verdeutlichen Bedarf.

Die Umbettung von Fotografien schließt direkt an die archivarische Notfallprävention an. Als am 15. Juli die Flutkatastrohe das Rheinland verwüstete und zahlreiche Archive zerstörte, wurde noch deutlicher, dass eine archivgerechte Verpackung Grundlage dauerhafter Bewahrung ist. Sie kann im Notfall größte Schäden verhindern. Entsprechend groß war die Erleichterung im Rom e.V. als ein Bewilligungsbescheid des LVR-AFZ (Brauweiler/Pulheim) zum Ankauf archivgerechter Verpackungen eingegangen ist.

Inzwischen sind alle Fotografien des Rom e.V. umverpackt. Die so gegen den Verfall geretteten Fotografien dokumentieren vor allem die Bürger:innenrechtsproteste der Community, den gemeinsamen Kampf gegen Rassismus sowie dramatische Momentaufnahmen rassistischer Übergriffe mit Schwerpunkt Köln und Rheinland.

Die gerettete Sammlung ist durch diese Förderung vorerst gesichert. Die Fotografien werden nun sukzessiv erschlossen, damit sie zukünftig im Archiv zugänglich sind. Schwierig bleibt die räumliche Situation des Rom e.V. Archiv und Dokumentationszentrums – das Archivmagazin ist voll. „Käme es tatsächlich zu einem Notfall, wäre dies ein erheblicher Risikofaktor für unsere Sammlung.“, so Vera Tönsfeldt, die als wissenschaftliche Referentin die Sammlung leitet.

Das Archiv und Dokumentationszentrum des Rom e.V. in Köln ist eines der größten seiner Art in Deutschland. Nirgendwo sonst werden so viele Originale gesammelt, welche die Geschichte der Sinti:ze und Rom:nja in Deutschland dokumentieren. Ein Verlust des Bestandes, besonders der Fotografien, käme einer Zäsur gleich. Der einzigartige Schwerpunkt der Dokumentationsarbeit des Rom e.V. Archiv und Dokumentationszentrums liegt seit den 1980er-Jahren auf dem Rassismus gegen die europäischen Minderheiten der Sinti:ze und Rom:nja in Deutschland. Aktionen, wie ein Protest gegen Sony in Köln 1988, der sog. Bettelmarsch im Rheinland und Ruhrgebiet 1991 oder die Besetzung der Kölner Antoniterkirche 1994, wurden über die Jahrzehnte von Fotografinnen und Fotografen begleitet.

Ansprechperson für Rückfragen:

Vera Tönsfeldt, 0221 / 278 60 35; vera.toensfeldt@romev.de

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