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Offizieller Gedenktag an die ermordeten Rom_nja und Sinti_ze im Nationalsozialismus

In der Nacht vom 2. auf den 3. August ermordete die SS die noch inhaftierten Rom_nja und Sinti_ze in dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau.

Einige Monate zuvor, am 16. Mai 1944, konnte die bereits geplante Ermordung der im KZ Auschwitz-Birkenau inhaftierten  Rom_nja und Sinti_ze noch durch den eigenen Widerstand verhindert werden.  Daraufhin wurden die Angehörigen der Minderheit, die noch als „arbeitsfähig“ galten, in Konzentrationslager auf dem Gebiet des Deutschen Reiches deportiert, um dort Zwangsarbeit zu leisten. Die übrigen Rom_nja und Sinti_ze wurden in der Nacht vom 2. auf 3. August in den Gaskammern durch die SS ermordet.

Erst seit 2015 ist der 2. August durch das EU-Parlament zum offiziellen Holocaust-Gedenktag für Rom_nja und Sinti_ze erklärt worden.

75 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus richten wir den Blick in die Gegenwart und müssen feststellen, dass die Geschichtsvergessenheit in Bezug auf die NS-Verbrechen an Rom_nja und Sinti_ze weiterhin stark in der Dominanzgesellschaft verbreitet ist:
Nur 8 Jahre nach der Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, für dessen Errichtung die Bürger_innenrechtsbewegung unermüdlich kämpfen musste,  plant die Deutsche Bahn für den Bau einer S-Bahn-Linie das Denkmal teilweise abzubauen bzw. unzugänglich zu machen. Der Deutschen Bahn, als Rechtsnachfolgerin der Reichsbahn, die die unschuldigen Menschen in die Konzentrationslager deportierte, sollte die Pietätslosigkeit dieses Vorhabens bewusst sein. Dem Widerstand aus der Community und weiteren Verbündeten ist es zu verdanken, dass die DB gezwungen ist, ihre Pläne zu überdenken.

Und so zeigt sich, dass die Wahrung der Erinnerung und des Gedenkens wichtiger ist denn je – gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie, die ein gemeinsames Erinnern vor neue Herausforderungen stellt.

Im Namen des Rom e.V. lädt RomBuK anlässlich des 2. Augusts zu einem Filmabend ein. Wir zeigen die Dokumentation „Es ging Tag und Nacht, liebes Kind“  von Melanie Spitta. Mehr Infos zu unserer Veranstaltung finden Sie hier: https://www.romev.de/?p=3649