Skip to main content
Category

Allgemein

Einladung zur Welt-Roma-Tag am 8. April 2024 in Köln

By Allgemein

Im Jahr 2022 wurde am 8. April erstmalig in einer deutschen Großstadt unter Beteiligung der Kölner Oberbürgermeisterin Frau Reker die offizielle Roma-Flagge vor dem Rathaus gehisst. Wir freuen uns, auch dieses Jahr wieder eine feierliche Flaggenhissung durch die Oberbürger-meisterin, Frau Reker, ankündigen zu können.

Wie die meisten von euch wissen, wird der 8. April weltweit als offizieller Tag der Rom:nja gefeiert. Am 8. April 1971 fand die erste Konferenz der “Internationalen Roma Union“ in London statt. Dort wurden mehrere bedeutende Symbole des Roma-Volkes definiert: die Flagge, die Hymne und der Oberbegriff „Rom“.

Seit der Vorlage des Berichtes der Unabhängigen Beratungskommission Antiziganismus (UKA) an den Bundestag im Jahre 2021 und der in diesem Zusammenhang stehenden Berufung des Antiziganismus Beauftragten der Bundesregierung, Herrn Daimagüler, hat auch die Stärke und Organisierung der Rom:nja einen Aufschwung erlebt.

Auch die Kölner Rom:nja schalten sich zunehmend in die kommunalpolitischen Debatten ein. Der Rom e.V. hat im den letzten Monaten verstärkt öffentliche Veranstaltungen gegen Antiziganismus und gegen Rassismus gemacht. Dabei bilden wir Kooperationen mit anderen Roma- und Sinti-Organisationen sowie mit zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Gleichzeitig drücken die hier seit langem lebenden Rom:nja ihre Solidarität mit den neu ankommenden Geflüchteten aus den sogenannten (un)„sicheren Herkunftsländern“ aus. Ca. 1/3 der in Köln derzeit untergebrachten Geflüchteten kommen vom Balkan. Viele davon sind Rom:nja. Sie sind Opfer der derzeitigen repressiven Flüchtlingspolitik, die in Bund und Land vorherrscht. Dagegen brauchen die Rom:nja Bleiberechte; auch angesichts des nationalsozialistischen Völkermordes an Rom:nja in den damals besetzen Balkan-Ländern.

In diesem Jahr lädt der Rom e.V. erneut Roma- und Sinti-Vereine ein, den Welt-Roma-Tag gemeinsam zu begehen. Weiterhin werden alle Kölner Interkulturellen Zentren eingeladen, bei unserer Veranstaltung zu sprechen, um die gemeinsamen Interessen nach gleichberechtigter sozialer Teilhabe, nach Bürgerrechten (z.B. Wahlrecht für alle) und an einer Gesellschaft ohne Rassismus auszudrücken. Dieses Anliegen teilen die Zentren mit verschiedenen Organisationen der Zivilgesellschaft. Auch diese werden eingeladen.

Am 8. April 2024 wird die Roma-Flagge erst um 17.00 in einer feierlichen Zeremonie gehisst. Die Veranstaltung wird etwa eine Stunde dauern. Sie wird moderiert von zwei jungen Roma Aktivist:innen.

Die Einladung gilt gleichermaßen für eine politisch-kulturelle Veranstaltung am Samstag, den 13.04. um 16.00 Uhr in den Räumen des Rom e.V., Venloer Wall 17, 50672 Köln. Auch hier steht der Welt-Roma-Tag im Zentrum. Schirmherr dieser Veranstaltung ist der Bezirksbürgermeister Innenstadt, Herr Andreas Hupke.

Um Vielfalt zu zeigen und uns interkulturell auszutauschen haben wir, neben einem jungen Roma- Gitarristen, den in Köln allseits bekannten Musiker Klaus den Geiger mit seinem Gitarristen Marius Peters eingeladen. Roma-Jugendliche und -Erwachsene aus den Projekten des Vereins bringen sich künstlerisch und politisch in Form von Ausstellungen und Präsentationen ein.

Viele Grüße
Ruzdija Sejdovic (Erster Sprecher des Rom e.V.)
Ossi Helling (Mitglied des Vorstandes)

 

Bei Rückfragen:
0221-2786075, info@romev.de

Demokratie schützen, AFD bekämpfen – Aufruf zur Aktion #15vor12FürMenschenwürde

By Allgemein

Aktueller Stand der Aktionen zum 21. März

Demokratie schützen, AFD bekämpfen – Aufruf zur Aktion #15vor12FürMenschenwürde

Die Resonanz auf den am 21.3. geplanten Aktionstag von KÖLN STELLT SICH QUER am Internationalen Tag gegen Rassismus  ist groß und vielfältig, die Planungen konkretisieren sich :

Anknüpfend an die große Kundgebung „Demokratie schützen – AfD bekämpfen“ am 21. Januar auf der Deutzer Werft ist das wichtigste Ziel, dass sich Menschen darüber austauschen, wie gemeinsames Eintreten für Menschenrechte und Menschenwürde tatsächlich aussehen kann – gegen Rassismus, Rechtsextremismus , Antisemitismus, Nationalismus, Antifeminismus, Homophobie und Transfeindlichkeit.

Zahlreiche Initiativen, Einrichtungen, Schulen, Verbände, Vereine und Betriebe haben ihre Teilnahme zugesagt.

Die für nachmittags geplanten fünf verschiedenen Stränge des Sternenmarsches werden dezentral von unterschiedlichen Initiativen organisiert ( Einzelheiten siehe Schaubild).

Das macht deutlich:  Viele Menschen haben erkannt: Es ist höchste Zeit zu handeln!  Menschen aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen, Altersgruppen,  und politischen Schwerpunktsetzungen tun sich zu gemeinsamen Aktionen zusammen.

Der Tag mündet  ab 19.00 in die Abschlusskundgebung, mit der Köln  ab 19.00 h ein eindrückliches Zeichen am Rheinufer setzen wird mit dem Schlusspunkt: Demokratie leuchtet .  ( Informationen zum Bühnenprogramm folgen)

.Informationen können auch unserer Homepage :https://www.15-vor-12.de/  entnommen werden, , die wir fortwährend aktualisieren.

KSSQ lädt zur  Berichterstattung und Vorab – Berichterstattung. KSSQ stellt gern den Kontakt her zu den einzelnen Aktiven und Aktionen.

Der Sprecher:innenkreis „Köln stellt sich quer“

Köln, 18.3. 2024

 

 

 

Katharina Dröge besucht Rom e.V.

By Allgemein

Vorsitzende der Bundestagesfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Köln informiert sich über das Archiv und Dokumentationszentrum des Rom e.V.

Köln, 17.08.2023: Katharina Dröge, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen besuchte heute den Rom e.V. Neben Informationen zur aktuellen Situation der Rom:nja und Sinti:ze in Deutschland im Allgemeinen und in Köln im Speziellen und einem Überblick über Geschichte und Arbeit des Rom e.V., war vor allem die Zukunft des Archiv und Dokumentationszentrums im Mittelpunkt des Austauschs. Das Archiv und Dokumentationszentrum mit der angeschlossenen Bibliothek ist seit Gründung Herzstück des Rom e.V. Wichtig sowohl als Quelle für die Aufklärung der Mehrheitsgesellschaft als auch für die Communities selbst, denn, so Ruzdija Sejdovic, 1. Sprecher des Rom e.V. „Wer seine Vergangenheit kennt, kann seine Zukunft steuern“.

Im Archiv und Dokumentationszentrum werden u.a. Grafiken, Bildpostkarten, Fotografien, Nachlässe und Dokumente der Bürger:innenrechtsbewegung bewahrt. Die entstandene Sammlung ist einzigartig und gehört inzwischen zu den bedeutendsten in ganz Europa. Die Hauptaufgabe des Archiv und Dokumentationszentrums besteht darin, die Erinnerungen aus den Communities, insbesondere die Narrative und subjektiven Erfahrungen zu sammeln.

Die Präsenzbibliothek verfügt über rund 5000 Medien. Entsprechend ihrer Ausrichtung –  Geschichte und Gegenwart von Rom:nja und Sinti:ze in Deutschland und Europa –verfügt sie neben wissenschaftlichen Publikationen auch aktuelle Zeitschriftenbestände und AV-Medien. Einzigartig ist die vielfältige Sammlung belletristischer Werke von Angehörigen der Communities.

Rom e.V. lehnt zusammen mit Roma Center e.V. und weiteren Organisationen geplante Einstufung der Republik Moldau als „Sicherer Herkunftsstaat“ ab

By Aktuelles, Allgemein, Offener Brief, Presse, Stellungnahmen

Die geplante Einstufung der Republik Moldau als „Sicherer Herkunftsstaat“ ist aus historischen und humanitären Gründen abzulehnen. Wir betrachten diese Maßnahme als weiteres Beispiel für Symbolpolitik auf Kosten flüchtender Roma, um einer flüchtlingsfeindlichen Stimmung in Deutschland entgegen zu kommen. Diese Maßnahme wird keine nennenswerte Auswirkung auf die Gesamtzahl der nach Deutschland flüchtenden Menschen haben. Wir befürchten allerdings, dass sie die Ausgrenzung und Stigmatisierung von Roma in Deutschland und in Moldau verstärken wird, und dass die mit der Einstufung einhergehende Einführung einer von der Realität losgelösten gesetzlichen Vermutung rechtsstaatlicher Verhältnisse die Geltendmachung von Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen im Asylverfahren erschweren oder verunmöglichen. Schließlich weisen wir darauf hin, dass die Maßnahme in direktem Widerspruch zu den Empfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus (UKA) steht. Weitere Informationen und Details der Stellungnahme finden Sie hier.

 

Pressemitteilung: 90. Jahrestag der Bücherverbrennung

By Allgemein

Musketiere mit spitzer Feder – „Lafi tari Jak – Wort aus Asche“

Am 10.05.2023 beteiligte sich der Rom e. V. mit einer eigenen Veranstaltung am Gedenken „verbrannt & verbannt“ zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung. Die beteiligten Autoren Jovan Nikolic, Nedjo Osman und Ruzdija Sejdovic wissen, was Unfreiheit ist und welche Wirkung Bücherverbrennungen haben.

 

Köln, 15.05.2023: Die Bücherverbrennungen von 1933 waren das Ende von Demokratie und Freiheit in Deutschland. Sie lösten unter anderem eine massenhafte Fluchtbewegung weg aus Deutschland in die ganze Welt aus, anders als heute, in die umgekehrte Richtung. Heute leben wir wieder in einer Demokratie mit einer freiheitlichen Verfassung. Menschenwürde und das Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit muss aber für Alle im Land gelten. Ein nicht richtiger oder fehlender Pass darf kein unüberwindliches Hindernis sein auf der Suche nach Sicherheit und einem menschenwürdigen Dasein.

Es lasen die seit langem in Köln lebenden Autoren Jovan Nikolic aus Serbien, Nedjo Osman aus Mazedonien und Ruzdija Sejdovic aus Montenegro. Sie sind dem Rom e.V. seit langem auf unterschiedliche Art und Weise verbunden. Sie wissen, was Unfreiheit ist, sie haben Migration und einen Neuanfang in Köln unter schwierigen Bedingungen auf sich genommen. Sie schreiben – und nicht nur darüber. Den musikalischen Rahmen übernahmen Miki und Kristijan Jankovic, Vater und Sohn aus Serbien.

Zum Thema boten die Autoren eine überraschende Vielfalt. Jovan Nikolic setzte sich in seinem Essay „Brennen Manuskripte wirklich“ mit den, seit der Antike bekannten, bis heute immer wieder stattfindenden Bücherverbrennungen auseinander. Man ließ keineswegs nur in autoritären Systemen Bücher verbrennen, Autor:innen selbst verbrannten ihre Werke, manche schrieben sie nach Jahren neu, andere beließen es dabei und schrieben neue Texte.

Was treibt eine/n Autor:in das eigene Werk zu verbrennen? Es bleibt zum großen Teil ein Geheimnis. Was treibt einen Herrscher oder eine Gesellschaft Bücher zu verbrennen? Es ist wohl die Angst vor dem freien Wort, vor dem realen oder herbeiphantasierten Aufstand, der die Herrschaft gefährden, der ein Feuer des Widerstands entfachen könnte. Also verbrennt man lieber die Bücher?

Nedjo Osman, Schauspieler und Autor, las Monologe, u. a. einen Brief aus der Todeszelle aus dem Theaterstück „Mit eigener Stimme“, welches vom TKO (Theater Kokotovic-Osman) am 20.11.2019 im NS-Dokumentationszentrum in Köln uraufgeführt wurde. Danach las er eigene Gedichte, lebendig und berührend. Er spricht in seiner Lyrik häufig über die Seele seines Volkes, die von den bitteren Lehren der Geschichte gezeichnet ist. Ruzdija Sejdovic las seinen Prosatext „Asche von Gedanken, die nicht einmal geschrieben werden konnten.“

Jovan Nikolic, Foto Bruno Neurath-Wilson
Nedjo Osman, Foto Bruno Neurath-Wilson
Ruždija Sejdović, Foto Bruno Neurath-Wilson

Es waren sehr poetische und witzige Gedanken zu dem, was man alles mit Büchern und leeren Schreibheften anfangen kann. Sie wärmen eben nicht nur das Herz. Sie wärmen zur Not Füße, Hände, Rücken und Bauch (auch). Dabei kann man noch „sinnieren“, was aus den verbrannten Buchstaben wohl wird, wo landen sie, was bewirken sie? Und erst einmal die verbrannten leeren Schreibhefte! Was wird aus den nie aufgeschriebenen Buchstaben, Wörtern und Gedanken?

Während des Abends entstand eine spürbare gute Verbindung zwischen den Autoren – den

„Musketieren mit spitzer Feder“, wie sie Jovan Nikolic nannte – und ihrem Publikum. Diese Stimmung ließ sicher einige beschwingt nach Hause gehen. Dazu hat auch die Musik der Familie Jankovic beigetragen, die zwischen den Texten mal melancholisch, mal fröhlich das Geschehen des Abends sensibel unterstrich. Herzlicher Dank an dieser Stelle an die Bilz-Stiftung, ohne deren Unterstützung die Veranstaltung nicht stattgefunden hätte.

Über den Rom e.V.

Der Rom e.V. arbeitet seit über 30 Jahren als interkultureller, gemeinnütziger Verein für die Verständigung von Rom:nja/Sinti:ze und der Mehrheitsgesellschaft. Ziel ist die umfassende Teilhabe von Rom:nja und Sinti:ze. Neben dem Archiv und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Kultur der Roma als Teil des Projektes RomBuK (Bildung und Kultur im Rom e.V.), betreiben wir eine Sozial-, Geflüchteten- und Integrationsberatungsstelle, eine Integrationsagentur, ein Interkulturelles Zentrum, eine KiTa mit Familienzentrum und mehrere pädagogische Projekte, unter anderem Amaro Kher.

Pressekontakt:

Marion Krämer, Geschäftsführung

Tel: 0221-2786075, Mail: marion.kraemer@romev.de

Pressemitteilung als PDF herunterladen