Unter Beteiligung von Frau Oberbürgermeisterin Henriette Reker wurde am Nachmittag des 8. April die Roma-Flagge am Historischen Rathaus/Alter Markt gehisst. Damit hat die Stadt Köln zum dritten Mal, im dritten Jahr, ein klares Zeichen für Respekt und Gleichberechtigung gesetzt.
Der 8. April wird weltweit als offizieller Tag der Roma gefeiert.
Neben der Stadt Köln und dem Rom e.V. beteiligten sich auch Frau Walburga Schürmann, „Runder Tisch für Integration“, Herr Luziano Gonzalez Tejon, Sprecher für die über 40 Interkulturellen Zentren in Köln, Frau Gordana Herold, Initiative „Romane Romnja“, und Herr Marko Sejdić, Verein EU-Rome.V. an dieser Feier. Die Aktion wurde zudem von der Kölnischen Gesellschaft für christlich- jüdische Zusammenarbeit, EL-DE-Haus Verein, Kölner Flüchtlingsrat und das Multikulturelle Forum mit unterstützt.
Am 8. April 1971 fand die erste Konferenz der “Internationalen Roma Union“ in London statt. Dort wurden mehrere bedeutende Symbole des Roma-Volkes definiert: die Flagge, die Hymne und der Oberbegriff „Rom“. Darauf beziehen sich Roma-Organisationen und ihre Unterstützung aus aller Welt.
Auch die Kölner Rom:nja schalten sich zunehmend in die kommunalpolitischen Debatten ein. Der Rom e.V. hat in den letzten Monaten verstärkt öffentliche Veranstaltungen gegen Antiziganismus und gegen Rassismus durchgeführt. Dabei bildet er Kooperationen mit anderen Roma- und Sinti- sowie weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Die hier seit langem lebenden Rom:nja drückten auch ihre Solidarität mit den neu ankommenden Geflüchteten aus den sogenannten (un)„sicheren Herkunftsländern“ aus. Ca. 1/3 der in Köln derzeit untergebrachten Geflüchteten kommen vom Westbalkan, viele davon sind Rom:nja. Sie sind auch Opfer der zunehmend repressiven EU- Flüchtlingspolitik. Dagegen brauchen sie Bleiberechte; nicht zuletzt wegen des nationalsozialistischen Völkermordes an Rom:nja in den damals besetzen Balkan-Ländern.
Auch und gerade deswegen erklang an diesem 8. April wieder die internationale Roma- Hymne Gelem Gelem („Wir gehen einen langen Weg“) vor dem ehrwürdigen Historischen Rathaus.
Der erste Sprecher des Rom e.V., Herr Ruźdija Sejdović, bedankte sich am Ende seiner politischen Hauptrede bei allen Teilnehmenden für die wunderbare Veranstaltung und ihre Solidarität!